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Sanibel und Captiva Island

Bild aus der Vogelperspektive von Sanibel und Captiva Island

Der Beginn der beiden Inseln

Um 3000 v. Chr. begann der Sand des bereits bestehenden Gebietes Captiva zu erodieren, was schließlich zur Bildung der Insel Sanibel führte. Die Gewässer im Golf von Mexiko waren 2,5 Meter tiefer als heute. Es wird gesagt, dass die ersten Bewohner von Captiva die Calusa-Indianer waren und die Bevölkerung eine Zahl von 50.000 Menschen erreicht haben soll. "Calusa" bedeutet "wilde Menschen", und genauso wurden sie auch als kriegerische Menschen beschrieben. Der Stamm war resistent gegen die Kolonisation und griff alle Entdecker an, die in dessen Territorium kamen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts waren die meisten Calusa  ausgestorben. Viele wurden gefangen genommen und als Sklaven verkauft, während andere an Krankheiten wie den Pocken und den Masern starben.

Ein Österreicher namens Binder war auf einem deutschen Frachter unterwegs nach New Orleans, als das Schiff kenterte und er vor Boca Grande Schiffbruch erlitt. Er wurde an das Land gespült,  baute sich ein Floß und brachte sich nach Pine Island, wo ihm geholfen wurde. Im Jahr 1888 und im Alter von 38 Jahren wurde er aufgrund seiner Schlachten mit der US-Armee eingebürgert und durfte auf Captiva leben. Für 10 Jahre war er Captivas erster und einziger Einwohner.

Bild aus der Luft über Sanibel Island

Captiva, ursprünglich Teil der benachbarten Sanibel Island im Südosten, wurde im Jahr 1926 abgetrennt, als die Sturmflut eines Hurrikans einen neuen Kanal schuf, den „Blind Pass“.

Nord Captiva Island oder Upper Captiva ist eine weitere Insel, die ihrerseits in einem Hurrikan  1921 von Captiva getrennt wurde und den Redfish Pass geschaffen hatte. North Captiva befindet sich in Privatbesitz und ist mit etwa 300 Häusern und 300 leeren Grundstücken zur Hälfte ausgebaut. Die Insel kann nur mit dem Boot oder einem kleinen Flugzeug erreicht werden. Captiva wurde im August 2004 schwer beschädigt, als die Ostwand des Hurrikans Charley Nord Captiva traf. 160 Gebäude wurden zerstört und weitere 150 schwer beschädigt. Die Sturmflut hinterliess einen 400 Meter breiten Pfad quer durch den schmalsten Teil von Nord Captiva, der nun die Inseln trennt.

Bild aus der Luft über Captiva Island

Das heutige Sanibel und Captiva sind Inseln mit ganz eigenem Charme. Sie sind mit dem Festland durch eine rund 5 km lange, aus Inseln und Brücken kombinierte Überfahrt, dem Sanibel Causeway, verbunden. Dieser wurde 1963 mit einer Zugbrücke errichtet, bis zu diesem Zeitpunkt musste man noch eine Fähren zum Übersetzen nutzen. Der neue Causeway wurde 2007 fertiggestellt und gibt nun sogar grossen Segelbooten die Möglichkeit die 21m hoehe Brücke zu passieren. Der dort liegende Islands Park ist ein schöner Platz zum Grillen, Windsurfen oder ganz einfach für einen entspannenden Stop am Wasser. Die alte Brücke wurde abgerissen und im Golf von Mexiko versenkt, wo sie ein künstliches Riff für Taucher kreiert hat.

Die mit Palmen und Blumen bewachsenen Inseln sind weltbekannt für Ihre tollen Strände und die Vielfalt an Muscheln, die dort an Land gespült werden (man sagt das Muschelvorkommen wäre hier das höchste in den gesamten USA). Dort gibt es noch unberührte Natur, die man ansonsten nur noch an wenigen Orten findet. Die Sonnenuntergänge am Strand sind weltbekannt und vermitteln eine karibisch-entspannte Atmosphäre.

Sanibel und Captiva verfügen über ein Netz gut ausgebauter Radwege, man kann allerdings auch einen Trolley-Bus nutzen.

Bild aus der Luft über Tween Waters Inn

Die unwiderstehliche Mischung aus Sandstrand, exotischen Tieren, üppiger Vegetation und herrlichen Sonnenuntergängen machen einen Besuch auf Sanibel und Captiva Island zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Damit das auch so bleibt, nehmen die Anwohner sehr viel Einfluss bei der weiteren Bebauung und Entwicklung der Insel. Nur ca. 7.000 Menschen leben in den beiden Städten – dies liegt zum Teil auch daran, dass sich diese Lage nicht jeder leisten kann. Hier beginnen die schönen Objekte bereits 7-stellig und werden meistens nur von wohlhabenden Amerikanern oder Kanadiern besessen. Auch einige Prominente findet man im Grundbuch der Inseln. Der Massentourismus wird durch Vermietungsbeschränkungen und hohe Brückengebühren ferngehalten.

Damals mit Grapefruit- und Kokosnussfarmen besetzt, haben die Inseln bis heute Ihre Idylle gewahrt. Die modernen Einflüsse werden weitgehendst ferngehalten. Um den Inselcharakter beizubehalten, wird sogar weiterhin auf Ampeln und Strassenlaternen verzichtet.

Bild vom Sanibel Island Leuchtturm

Attraktionen

Mehr als 35 Kilometer Rad- und Wanderwege bieten dem aktiven Urlauber eine Menge Abwechslung. Auch der Tierliebhaber kommt auf seine Kosten: Ausreichend Biotope beherbergen Delfine, Manatees, Otter, Schildkröten, Adler und  viele weitere Arten.

Eine der bekanntesten Attraktionen auf Sanibel Island ist der Leuchtturm Sanibel Island Lighthouse. Von weitem erkennbar ist er einer der populärsten Destinationen auf der Insel. Die fast 30 Meter hohe Konstruktion Leuchtturm, der Schiffe leiten sollte, wurde 1884 abgeschlossen und sandte erste Lichtsignale am 20. August 1884 in den Golf von Mexiko. Er befindet sich in einem Naturschutzgebiet und liegt direkt am Strand. Jedoch lässt sich das Lighthouse leider nicht besichtigen, da er nur ein Eisenskelett besitzt und es keine Aussichtsplattform gibt. Für tolle Bilder, speziell beim Sonnenuntergang bietet er ein schönes Motiv.

Bild von Muscheln am Strand des Bowman Beach

Der naturbelassene und ruhige Lighthouse Beach Strand liegt an der östlichen Spitze der Insel. Am Strand lassen sich oft Seesterne, Pelikane, Delfine und Manatees in ihrem Lebensraum beobachten. Für begeisterte Wassersportler gibt es neben Kanu-Touren und Bootstouren am Lighthouse auch optimale Voraussetzungen für Kite-Sufer.

Strände

Für Strandliebhaber gibt es natürlich noch weitere nennenswerte Anlaufpunkte:

Der Bowman’s Beach liegt auf Sanibel Island und ist der beliebteste Strandabschnitt, da er weltweit für sein hohes Muschelvorkommen bekannt ist. Man sagt, dass hier bis zu 300 verschiedene Muschelarten auftauchen, was es für den Muschelsucher zu einem wahren Paradies macht. In Strandnähe gibt es Picknickplätze und Grillmöglichkeiten. Der Bowman’s Beach liegt sehr ruhig und fernab aller Häuser. Die grasbewachsenen Dünen vermitteln den Eindruck von Naturbelassenheit und Ursprünglichkeit.

Bild vom Strandzugang zum Bowmans Beach

Der Turner Beach ist sehr beliebt für einen Besuch zum Sonnenuntergang. Er liegt an der südwestlichen Spitze von Sanibel und Captiva Island. Der Strand wird durch den Blind Pass getrennt, welcher durch den Hurrikan in 2004 entstand. Der fantastische Blick auf den Golf von Mexiko ist einzigartig. Auch hier tummeln sich die Muschelsucher. Wenn man den Strand entlang läuft kommt man schnell an den Luxusvillen der Einheimischen vorbei und wird sich an einen Werbekatalog für Immobilien auf einer Insel erinnern.

Ebenfalls ein wunderschöner naturbelassener Strand ist der Captiva Beach. Dieser lädt am Ende der Insel Captiva zu einem erholsamen und ruhigen Tag in der Sonne ein. Wenige Besucher fahren den relativ langen Weg bis in den Norden der Insel. Wer es dennoch macht, wird von einem ruhigen Plätzchen überrascht, an dem man das türkisfarbene Wasser und den weissen Sandstrand in Hülle und Fülle geniessen kann.

Der Weg dorthin führt durch die schönste Straße auf Captiva, dem Captiva Drive. Wer die Anzahl der atemberaubenden Villen am Strand zählt (und viele sind durch die langen Einfahrten gar nicht erst sichtbar von der Strasse), kommt schnell darauf, dass er am Ende dieser idyllischen Nobelmeile mehrere hundert Millionen Dollar Immobilienwert passiert hat. Für weitere Informationen gibt es hier die Übersicht von Captiva Island und Sanibel Island.

Bilder vom Inneren des Bubble Room auf Captiva Island

Der "Bubble Room"

Wer den Weg bis in den Norden Captivas auf sich genommen hat, der sollte definitiv am spektakulärsten Restaurant, dem Bubble Room, anhalten. Schon von aussen sieht es bunt und verrückt aus. Wenn man dann hinein geht, wird man seinen Augen nicht trauen. Räume gefüllt mit Spielsachen und anderen Gegenständen, die bis in die 20er Jahre zurückreichen wird man in dem seit 1979 hier stehenden Gebäude finden. Keine Wand ist nicht dekoriert, keine Ecke nicht ausgestattet mit einem Bild oder anderen dekorativen Gegenständen. Eine Eisenbahn fährt durch einen der Speiseräume hindurch und auch die Bedienungen sorgen immer wieder für die gute Unterhaltung der Gäste. Spielzeugladen oder Restaurant – würde es kein Essen geben, wäre ersteres eher zutreffend. Der amerikanische  Kitsch ist überall im Bubble Room und ein echtes Erlebnis. Das Menü beginnt bei Burgern und geht über gute Steaks bis hin zum süssen Abschluss durch Kuchen, der aufgrund der Grösse der Stücke schon eine Mahlzeit für sich alleine ist. Auch eine schöne und gemütliche Bar befindet sich im Bubble Room, wo der frühe Cocktail inmitten alter Mitbringsel doppelt so gut schmeckt.

Natur

Für die Naturliebhaber hat Sanibel auch einiges zu bieten. Der J. N. “Ding” Darling National Wildlife Refuge ist ein Nationalpark in Florida. Das rund 20 Quadratkilometer grosse Gebiet stellt rund ein Drittel der Landmasse von Sanibel Island dar. Ein Teil davon ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, um den Schutz der unberührten Natur weiterhin zu gewährleisten.

Bild vom Eingang zum J.N. Ding Darling National Wildlife Refuge

Das Mangroven- und Sumpfgebiet wurde 1945 als National Wildlife Refuge eingetragen und erhielt dann 1967 zu Ehren des bekannten Karikaturisten Jay Norwood “Ding” Darling seinen Namen. Im Jahr 1976 wurde es schliesslich zum Naturschutzgebiet erklärt, um die immer stärker gefährdeten Mangroven zu schützen. Der Park ist besonders für die rund 250 Vogelarten bekannt, die dort heimisch sind. Als 2004 Hurrikan Charly massive Schäden auf der Insel verursachte, entstanden grundlegende Veränderungen im Ökosystem und in der Topographie. Das Gebiet kann mit dem Auto durchfahren werden, empfehlenswert ist es aber auch eine Wanderung zu planen. Zahlreiche Wasserwege können auch mit dem Kanu befahren werden, da die Buchten und Mangrovenwälder über einen ausgeschilderten Pfad verfügen. Jährlich kommen rund 5,5 Millionen Besucher, um den naturgeschützten Park zu  bewundern.

Einkaufen

Wer sich auch ein wenig Einkaufen auf der Insel nicht nehmen lassen will, der kann sich in den Village Shops auf Sanibel Island vergnügen. Die kleine Shopping Mall unter freiem Himmel ist  sehr schön gestaltet und lockt für einen Einkaufsbummel, hat jedoch nur wenige Geschäfte. Nebenan liegt der Periwinkle Place, der noch weitere Auswahl beim Shoppen bietet.